Bei Aquakultur, auch bekannt unter Aquafarming, geht es um die Zucht von im Wasser lebenden Tieren und Pflanzen wie beispielsweise Fische, Muscheln, Krebse und Algen.
Bei der gängigen Nearshore-Fischzucht werden runde Netzkäfige in Flüssen oder im Meer in Küstennähe platziert. Die Bewehrungen der Kunststoff-Rohre, durch die die Netzkäfige Auftrieb bekommen und schwimmfähig sind, werden mit Hand-Extrudern verschweisst.
Offshore-Fischzucht-Anlagen werden weit draussen im Meer und damit in tieferen Gewässern mit höherer Strömung platziert. Neu sind hier riesige Fischtank-Anlagen, die aus HPDE geschweisst werden. Dabei handelt es sich um geschlossene Eco-Systeme, die vollständig kontrollierbar sind. Die Bauteile derartiger Gross-Projekte müssen professionell, dicht und lange haltbar verschweisst werden. Die verwendeten thermoplastischen Kunststoffe sind korrosionsbeständig, was insbesondere bei der Verwendung im Wasser von hoher Bedeutung ist. Diese neuen Offshore-Anlagen sollen nicht nur besser für die Umwelt sein, sondern sie versprechen auch eine ökonomischere und nachhaltigere Fischzucht. So können Fische frei von Ektoparasiten wie den Fischläusen gezüchtet werden. Zudem werden Fischabfälle wiederverwendet und gelangen nicht ungenutzt und ungefiltert in umliegende Gewässer. Der Bereich Aquakultur ist ständig im Wandel und sehr innovativ. Beispielsweise gibt es bereits Versuche, Offshore-Windparks mit Aquakultur zu kombinieren, um Meeresflächen effektiver und nachhaltiger zu nutzen. Leister bietet in diesem Anwendungsbereich ein komplettes Sortiment von Hand-Extrudern, Hand-Schweissgeräten mit integriertem Gebläse und fremdluftbetriebenen Handgeräten mit den dazu passenden Gebläsen sowie eine Vielzahl Düsen an. Insbesondere Leister-Hand-Extruder sind für den Bau und Unterhalt solcher Off- und Nearshore-Fischzucht-Anlagen prädestiniert.
Fischzuchtbecken an Land sind meist künstlich angelegte, mit Folien ausgekleidete und abgedichtete Teiche zur Anzucht diverser Speise- oder Zierfische wie Karpfen oder Kois. Die regelmässige Kontrolle der Wasserqualität ist wichtig, um die Fischpopulation gesund zu halten und einen guten Ertrag zu erzielen. Ein mit Folienmembran ausgelegter Fischzuchtteich erleichtert dies.
Ein Abdichtungssystem besteht meist aus HDPE-, LDPE-, PP- oder TPO-Kunststoff-Membranen. Das Material allein macht aber noch keinen guten Fischteich. Die Geo-Membran muss absolut dicht verschweisst sein. Denn so lässt sich die Wasserzusammensetzung besser kontrollieren. Mit passenden kleinen, handlichen, an die Topografie des meist unebenen Untergrunds angepassten Schweissmaschinen zum Überlappschweissen mit Heizkeiltechnologie oder Heissluft-Schweisstechnologie von Leister ist ein sicheres Abdichtungssystem gewährleistet.
Ein wichtiger Aspekt bei der Fischzucht ist zudem die Hygiene. Bei einem mit Folie ausgekleideten Fischzuchtteich kann das Wasser einfach abgelassen und der Teich regelmässig gereinigt werden. In gewöhnlichen Fischzuchtteichen ohne Folie entsteht hingegen leicht eine Verunreinigung des Wassers durch Bakterien und Keime aus den natürlichen Ton- oder Lehmböden. Dies wird beim Verwenden von Geo-Membranen vermieden.
Die entsprechenden Prüfgeräte wie Prüfnadeln und das EXAMO-Zugprüfgerät von Leister stellen die geforderte Dichtheit und Reissfestigkeit der Kunststoff-Folien sicher.
Mit Hand-Extrudern werden die benötigen Anschlüsse und restlichen Details für die Fischzuchtanlagen verschweisst.
Optimierte Lebensbedingungen erhöhen die Lebensqualität. So können beispielsweise Strömungen erzeugt werden, um Lachse zum Schwimmen zu bewegen und so bessere Fleischqualität zu erzeugen. Auch bestimmte Krankheiten und Befall mit Parasiten werden in kontrollierten Tanks vermieden oder gänzlich unterbunden.
Das Wasser ist in einem geschlossenen Kreislauf, das heisst, die Fische können weder aus den Becken ausbrechen noch entweicht verschmutztes Wasser direkt ins Meer oder in den Fluss. Dadurch ist diese Art der Fischzucht eine umweltfreundliche Alternative zu Aquafarming im offenen Meer oder in Flussarmen.
Eine weitere Möglichkeit, Becken nachhaltig zur Fischhaltung zu nutzen, bieten Aquaponiks (engl. Aquaponics). Hier werden Hydroponiks (engl. Hydroponics) zur Anzucht von Pflanzen mit Aquafarming, also der Zucht von zumeist Süsswasser-Fischen, kombiniert. Das Abwasser der Fischbecken, das sonst umkippen und für die Fische toxisch wäre, fungiert in diesen Systemen als Dünger für die Pflanzen und liefert wichtige Nährstoffe für deren Wachstum.
Fischzuchtbecken bestehen mehrheitlich aus HDPE-Kunststoff und werden mit Hilfe von Hand-Extrudern gefertigt. Die korrosionslosen Behälter sind kostengünstiger in der Herstellung als vergleichbare Tanks aus Stahl und bleiben Jahrzehnte im Einsatz. Zudem können die Anlagen, bedingt durch das einfach schweissbare Material, einfach beliebig erweitert werden und sind sehr leicht zu reinigen, was die Haltungsbedingungen zusätzlich erleichtert.