Leister beim Tunnelbau durch Indien bis nach Kaschmir

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Erfolgsgeschichten5. Okt. 2020

In Indien entsteht eine Eisenbahnstrecke, die die Stadt Baramulla im Kaschmirtal mit dem Rest des Landes verbindet. Hierfür müssen zahlreiche Tunnel gebohrt und abgedichtet werden. Dabei kommen verschiedene Leister-Geräte und -Maschinen zum Einsatz.

Autorin: Silke Landtwing, Manager Corporate Communications, Leister Schweiz

Eine 326 km / 202.6 mi lange Eisenbahnstrecke durch Indien zu bauen, die sich von Jammu bis Udhampur und weiter nach Srinagar bis hin nach Baramulla im Kaschmirtal schlängelt, ist aus verschiedenen Gründen eine grosse Herausforderung: Die Geologie entlang der Trasse ist sehr komplex und unterschiedlich beschaffen. Geologische Schichten variieren von lockerem Konglomerat, Ton, Schluffsteinen, gebrochenem Sandstein und Dolomitgestein. Darüber hinaus führt die Trasse durch das zerklüftete, gebirgige Gelände des Himalayas. Während der Arbeiten müssen deshalb immer wieder Anpassungen am Streckendesign vorgenommen werden. Auch der Bau längerer Tunnel und breiter Querschnitte für Bahnhöfe stellt die Projektverantwortlichen vor schwierige Aufgaben. Darüber hinaus kämpfen die Streckenbauer mit extremen Wetterverhältnissen, denn diese Region ist anfällig für Starkregen und starke Schneefälle.

Leister-Equipment für Tunnelbau – geliefert von Leister Indien

Zum Verschweissen der Geomembran im Tunnelbau ist der TWINNY T von Leister aufgrund seines leichten Gewichts hervorragend geeignet. Denn die Anwender benötigen im Tunnel einen Schweissautomaten, der ihnen länger andauerndes Überkopfschweissen ermöglicht.

Ungeachtet dieser sprichwörtlichen Steine im Weg, ist das Grossprojekt bisher erfolgreich verlaufen. Ziel ist, dass der erste Zug nach Kaschmir im Jahr 2022 fährt. Damit das möglich ist, müssen noch viele Tunnel gebohrt und anschliessend mit Geomembranen abgedichtet werden. Und hier kommt Leister Indien ins Spiel. Denn die indische Ländergesellschaft der weltweit tätigen Leister Gruppe beliefert die Tunnelbauer mit dem passendem Leister-Equipment.

Bisher wurden von Leister Indien

  • 15 Kunststoff-Schweissautomaten TWINNY S
  • 25 TWINNY T 
  • 100 Heisslufthandgeräte TRIAC AT 
  • 40 Prüfgeräte wie z. B. VACUUM BELL, VACUUM BOX, VACUUM PUMP und Druckluftprüfgeräte

sowie zahlreiches Zubehör geliefert.

Mit den TWINNY-Kunststoff-Schweissautomaten von Leister werden 2 mm / 78.7 mil dicke PVC-Geomembranen der Hersteller Renolit, SIKA und Technonicol verschweisst, mit denen die Tunnelwände ausgekleidet werden, um sie z. B. gegen aus dem Gestein austretendes Wasser abzudichten.

Für kleinere Schweissarbeiten setzen die Bauarbeiter auf die handlichen Leister-Heissluftgebläse TRIAC AT. Denn sie schätzen das robuste und zuverlässige Heissluft-Handgerät wegen seines geringen Gewichts von weniger als 1 kg / 2.2 lbs und des ergonomischen Soft-Touch-Handgriffs, weil ihnen damit auch länger andauernde Arbeiten mühelos von der Hand gehen.

Mehr Informationen zu den Vorzügen des weltweit belieben Heissluftgebläses finden Sie auch auf unserem News-Blog «Leister-Stories».

Nach dem Verschweissen der PVC-Geomembranen wird mit Leister-Prüfgeräten wie z. B. der Test Needle getestet, ob die Schweissnähte dicht sind.

Arun Kumar, General Manager von Leister Indien, ist stolz darauf, dass Leister in dieses wichtige Grossprojekt involviert ist.

Zahlen und Kosten

Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 280 Mrd. Indische Rupien (knapp 4 Mrd. US-Dollar).

Von diesem Betrag sind rund 220 Mrd. Indische Rupien (knapp 3 Mrd. US-Dollar) allein für den Abschnitt von Katra bis Banihal budgetiert, der aufgrund seiner Komplexität eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt darstellt. Denn die Strecke dieses dritten und letzten Projektabschnitts umfasst insgesamt 37 Tunnel von insgesamt 163 km / 101.3 mi Länge (diverse Haupttunnel von insgesamt 97 km / 60.3 mi Länge und Fluchttunneln von 66 km / 41 mi Länge).

Projektstatus

Das gesamte Projekt wurde aufgrund seiner geologischen Herausforderungen in drei Phasen unterteilt:

  • Phase 1: Quazigund-Baramulla (118 km / 73.3 mi) und Banihal-Quazigund (18 km / 11.2 mi) – im Juni 2013 in Betrieb genommen
  • Phase 2: Udhampur bis Katra (25 km / 15.5 mi) – seit Juli 2014 in Betrieb
  • Phase 3: Katra bis Banihal (165 km / 102.5 mi) – soll bis März 2021 fertiggestellt sein

Im Oktober 2019 waren etwa zwei Drittel der 326 km / 202.6 mi langen Eisenbahnverbindung Jammu-Udhampur-Srinagar-Baramulla fertig. Beim letzten Teilstück der Projektphase 3, das sich noch in Bau befindet, handelt es sich um eine 111 km / 69 mi lange Strecke zwischen Katra, einer hinduistischen Pilgerstadt bei Jammu, und Banihal an den Hängen des Kaschmirtals.

Projektabschnitt Katra-Banihal gilt als schwierigster in der Ingenieurgeschichte Indiens

Der Streckenabschnitt von Katra bis Banihal (Phase 3 des Projekts) gilt als schwierigster in der Ingenieurgeschichte Indiens. Er umfasst den Bau von 27 Brücken. Darunter die 1315 m / 4314.3 ft lange und 359 m / 1177.8 ft hohe Chenab-Brücke, die nach ihrer Fertigstellung die höchste Eisenbahnbrücke der Welt sein wird. Zudem 37 Tunnel, von denen einer mit mehr als 12 km / 7.5 mi Länge der längste Tunnel Indiens wird.

Die Tunnel werden mit modernen Belüftungsanlagen nach dem neusten Stand der Technik ausgestattet. Es wurden Vorkehrungen für parallele Fluchttunnel nach internationalen Standards getroffen, der in regelmässigen Abständen durch Querverbindungen mit den Haupttunneln verbunden werden, um im Notfall die Rettung zu erleichtern.

Ausblick

Wenn die gesamte Eisenbahnstrecke wie geplant fertig wird, fahren ab 2022 Züge von Neu-Delhi und Srinagar in nur 14 Stunden bis ins Kaschmir-Tal. Wir informieren Sie wieder, wenn es so weit ist.