Sanierung Freibad Weyermannshaus in Bern

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Erfolgsgeschichten29. Apr. 2022
Kunststoffmembranen wasserdicht zu verschweissen, ist eine von vielen Leister-Kompetenzen im Tiefbau. Im Spätsommer 2021 waren VARIMAT und Co in Bern bei der Sanierung des Freibads Weyermannshaus im Einsatz. Ab 14. Mai 2022 plantschen die Badegäste wieder in ihrem “Weyerli”.

Autoren: Silvan Horand, Product Manager und Silke Landtwing, Corporate Communication Manager, Leister Schweiz

Naherholungsgebiet “Weyerli” 

Das Freibad Weyermannshaus im Westen der Schweizer Hauptstadt Bern bildet zusammen mit einem Hallenbad, einer Kunsteisbahn und einer Parkanlage ein wichtiges Naherholungs- und Freizeitgebiet für die Berner Bevölkerung. Einheimische nennen die Anlage liebevoll “Weyerli”.  

Grösstes Freibad der Schweiz 

Wer jetzt aufgrund der hierzulande üblichen Verniedlichung mit dem i am Schluss auf ein normales Schwimmbecken schliesst, ist auf dem Holzweg. Gemessen an seiner Wasseroberfläche von rund 16'000 Quadratmetern / 172.223 square feet ist das Freibad Weyermannshaus das grösste der Schweiz. An seinem Volumen von 25'000 Kubikmetern / 264.172 liquid gallons gemessen, ist es sogar das grösste in Westeuropa. Damit Sie sich das besser vorstellen können: 16'000 Quadratmeter / 172.223 square feet ist grösser als zwei Fussballfelder.

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Seit November 2020 herrscht jedoch Ebbe im Freibad, denn es wird saniert. Grund dafür: Das Schwimmbad wurde 1958 gebaut und sein mit Verbundsteinen gepflasterter Boden war im Laufe der Jahre undicht geworden. Ein Drittel des chlorhaltigen Wassers versickerte im Boden und gelang in umliegende Gewässer. Ein unhaltbarer Zustand, der die Verantwortlichen zum Handeln zwang. 

November 2020 – Beginn der Sanierungsarbeiten 

Eine Schwimmbadesanierung in dieser Grösse ist für alle daran beteiligten Unternehmen und öffentlichen Institutionen eine Herausforderung und nicht alltäglich. Die Sanierung folgte einem straffen Zeitplan, weil von Beginn an geplant war, das Freibad zu Saisonstart im Mai 2022 wieder zu öffnen. 

Am 27. September 2020 wurde der Baukredit von 48 Millionen Schweizer Franken (rund 50 Mio. US-Dollar) von den Stimmberechtigten bewilligt und bereits am 16. November 2020 begannen die Sanierungsarbeiten. Im Zentrum standen der Einbau einer neuen Wasseraufbereitungsanlage, die komplette Auskleidung des bestehenden Schwimmbeckens mit chlorbeständigen Kunststoffdichtungsbahnen inkl. UV-Stabilisator sowie die Sanierung der Betriebsgebäude. 

Aussergewöhnliche Dimension – aussergewöhnlich viel Material

Um uns beim Baustellenbesuch ein Gefühl für die Dimension und den Materialbedarf für diese Schwimmbadsanierung zu geben, hat uns der Verleger einige Vergleichszahlen geliefert: Eine Rolle Dichtungsbahn (25 Meter lang / 82 feet und 2.05 Meter / 6.7 feet breit) reicht für eine Fläche von ca. 50 Quadratmetern / 538 square feet. Für ein Schwimmbad, wie wir es eher im privaten Umfeld finden, werden zwei bis drei Rollen von dieser Dichtungsbahn gebraucht. Für ein Olympia-Schwimmbecken (50 Meter / 164 feet lang, 25 Meter / 82 feet breit, was 1'250 Quadratmetern / 13.455 square feet Fläche entspricht) werden ca. 15 Rollen benötigt. Für das “Weyerli” hat das verantwortliche Abdichtungsunternehmen 350 Rollen bestellt. Der Verleger meinte, dass er so einen grossen “Pool” wohl nur einmal im Leben abdichte. Auch beim Membranhersteller habe die Bestellung Erstaunen verursacht.

Besondere Herausforderungen beim Verlegen der Kunststoffmembranen 

Das Fugenbild der Längs- und Stossfugen musste über das gesamte Bad durchlaufend sein. Um das zu erreichen, wurden die Dichtungsbahnen zuerst gespannt und anschliessend fixiert. Dieses Vorgehen verhindert Wellenbildung. Danach wurden die auf dem Boden liegenden Kunststoffmembranen mit den Leister-Überlappschweissautomaten VARIMAT und VARIMAT V2 verschweisst. Beide Schweissautomaten sind zum Verschweissen von grossen Flächen konzipiert.
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Den Profis unter Ihnen ist er vielleicht auf dem Bild aufgefallen. Und nein, Sie haben sich nicht verkuckt: Beim Verschweissen der Dichtungsbahn für das “Weyerli” war auch noch ein VARIMAT aus den 90er Jahren im Einsatz. Wieder ein Beweis dafür, wie langlebig und zuverlässig Leister-Schweissautomaten sind.

Handschweissen mit TRIAC und LABOR mit MINOR 

Neben dem Verlegen des Bodens gab es bei diesem Projekt auch anspruchsvolle und zeitaufwändige Hand-Schweissarbeiten. Anschlüsse, Bereiche mit starker Neigung und Details wie Ecken und Kanten wurden von Hand geschweisst. Dafür haben die Installateure neben dem klassischen Leister-Heissluftgebläse TRIAC auf das Handgerät LABOR mit der Fremdluftversorgung MINOR gesetzt.

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Die Kombination von LABOR und MINOR hat den Vorteil, dass der LABOR durch die externe Luftversorgung besonders handlich und leicht ist und so über längere Dauer ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht. Und das ist bei einem Projekt dieser Dimension definitiv entscheidend. Stellen Sie sich vor: Der Beckenkopf mit all seinen Treppen zum Rein- und Rausgehen ist über 580 Meter / 1902 feet lang. Alleine diese Detailarbeiten haben rund zwei Monate gedauert.

Nach insgesamt sieben Monaten Schweissarbeit war das gesamte Schwimmbecken abgedichtet. Während dieser Zeit haben die Installateure praktisch an sechs Tagen pro Woche gearbeitet. Zoran Antic, Mitarbeiter der Tecton AG, sagte: “Wir mussten jede Schönwetterperiode von A bis Z ausnutzen, auch wenn diese auf Samstag fiel.” Der Einsatz hat sich gelohnt. Denn als das Herbstwetter einsetzte, sank die Tagesleistung auf ca. ein Drittel eines Sommertags. Dies durch die kühleren Temperaturen, Regen, Tau, Verschmutzungen durch heruntergefallenes Laub und Dunkelheit. Denn das erhöht den Vorbereitungsaufwand und erschwert insgesamt die Arbeitsbedingungen.

 

Eröffnung am 14. Mai 2022 – pünktlich zum Saisonstart

Gute Nachrichten für alle Wasserratten: Inzwischen ist bekannt, dass die Sanierungsarbeiten nach Plan verlaufen und das “Weyerli” am 14. Mai 2022 wieder öffnet. Silvan Horand, zuständiger Product Manager bei der Leister Technologies AG, freut sich: “Beim nächsten Besuch unseres Service- und Vertriebspartners F. Jannone AG nehme ich die Badesachen mit, denn sein Standort ist vom ‘Weyerli’ nur gute 6 Kilometer / 3.7 miles entfernt.”