Biogasanlagen zur Selbstversorgung in ländlichen Gebieten
In ländlichen Gebieten in Asien, Afrika und Südamerika verwenden die Menschen seit Jahrzehnten Flaschengas oder Brennholz zum Kochen. So auch hier in Vietnam. Eine umweltfreundliche Alternative bieten unterschiedliche Biogasanlagen. Das Biogas wird dabei meist in einem mikrobiellen Fermentierungsprozess aus Schweinegülle gewonnen. Dies setzt einen konstanten Schweinebestand von fünf erwachsenen Tieren voraus, um genügend Biogas für den täglichen Kochbedarf eines Bauernhaushaltes zu produzieren.
Ein internationales Forschungsteam wollte nun herausfinden, ob als Alternative auch Biomasse oder ein Gemisch aus Biomasse und Schweinegülle zum Erzeugen von Biogas verwendet werden kann. Das Ziel war es, einen kostengünstigen Biogas-Fermenter zu entwickeln, der als Ausgangsmaterial Biomasse aus Reisstrohabfällen und Wasserhyazinthen verwendet. Beides steht sowohl in Vietnam als auch in vielen anderen Teilen Asiens nahezu unbegrenzt zur Verfügung.
Jahrelange internationale Forschung und Finanzierung
Bereits in den Jahren 2013 und 2014 wurden umfangreiche Labor-Experimente unter Aufsicht von führenden Wissenschaftlern der Universität Aarhus (Dänemark) und der Universität Can Tho (Vietnam) durchgeführt. Diese Experimente haben eindeutig gezeigt, dass Reisstroh und Wasserhyazinthen hervorragende Substrate für die Biogasproduktion sind. Darüber hinaus haben die Forschenden festgestellt, dass die Biogas-Ausbeute um ca. 50 % höher ausfällt, wenn die Biomasse in Co-Vergärung mit Schweinegülle eingesetzt wurde. (Unter Co-Vergärung versteht man das gemeinsame Vergären von festen biogenen Abfällen mit flüssigen Substraten wie Klärschlamm oder Gülle.)